Schwerhörige, Ertaubte, CI-Träger
Selbsthilfegruppe Erlangen
Hörgerätekauf, Hörgeräteakustiker 
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Hörgerätekauf, Hörgeräteakustiker
"Was ist beim Hörgerätekauf zu beachten" und "Zu welchem Hörgeräteakustiker sollte ich gehen" sind immer wieder auftauchende Fragen bei unseren Gruppentreffen. Hier sollen einige Informationen zu Hörgerätekauf und Hörgeräteakustikern genannt werden. (Diese Informationen werden nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr gegeben.)
Hörgeräte
Definition (Zitat aus Wikipedia (deutsch), Stand September 2011):
"Ein Hörgerät dient dazu, Hörverluste bei Schwerhörigen auszugleichen.
Hörgeräte sind wichtige Hilfsmittel zur Alltagsbewältigung und zur sozialen Eingliederung Hörgeschädigter. Sie sind als Medizinprodukt definiert und nach dem Medizinproduktegesetz der Risikoklasse IIa zugeordnet. Diese Einordnung trägt dem Merkmal einer 'mäßigen Invasivität und kurzzeitiger Anwendung im Körper' Rechnung.
(...)
Weil Hörgeräte in vielen Fällen als auffällig und stigmatisierend empfunden werden, ist die Hemmschwelle zur Nutzung relativ hoch. Hersteller versuchen, speziell unter diesem Aspekt und durch Nutzung moderner elektronischer Bauelemente die Produkte zu verkleinern und der Ästhetik etwa von Bluetooth-In-Ear-Headsets anzunähern."
Insbesonders der letzte Punkt kann dazu führen, dass man sich beim Kauf eines Hörgeräts für das falsche Modell entscheidet.
Sogenannte Im-Ohr-Geräte sind zum Beispiel unauffällig zu tragen, reichen aber in aller Regel bei einem hochgradigen Hörverlust nicht mehr aus, weil durch die Kleinheit des Gerätes auch Leistung verloren geht.
Wer mit Hörgeräten Vorträge verfolgen, die Predigt in der Kirche verstehen oder den heimischen Fernseher ohne die Mitbewohner störende Lautstärke sehen möchte, sollte beim Kauf darauf achten, dass das Hörgerät eine Induktionsspule (auch T-Spule, Telefonspule genannt) hat, durch die das Hören über eine induktive Ringschleife ermöglicht wird.
Hörgerätekauf
Beim Kauf eines neuen Hörgerätes kann man nicht einfach zum nächsten Hörgeräteakustiker gehen - das heißt, man könnte schon, aber dann bleibt man voll auf den Kosten sitzen.
Folgendes ist zu beachten, will man Ärger mit der Krankenkasse vermeiden:
- Der HNO-Arzt diagnostiziert die Notwendigkeit eines Hörgeräts und schreibt eine entsprechende Verordnung
- Beim HGA erfolgt die Beratung, Auswahl und Anpassung einer geeigneten Hörhilfe
- Am Ende dieses Prozesses schreibt der HGA einen Anpassbericht und einen Kostenvoranschlag für die Krankenkasse
- Anpassbericht und Kostenvoranschlag werden vom HNO-Arzt quittiert bzw. eine Hörverbesserung mit der vorgeschlagenen Hörhilfe bestätigt, und der Kunde bestätigt den Erhalt eine Hörhilfe
- Die Krankenkasse gibt dann Auskunft über die von ihr übernommenen Kosten und selbst zu zahlenden Eigenanteil
- Da die Krankenkasse die Kosten für Hörgeräte bis zu einem bestimmten Festbetrag übernimmt, sollte mindestens ein Hörgerät getestet werden, bei dem die Kosten voll von der Kasse übernommen werden
- Ist ein solches Gerät nicht ausreichend bzw. der Hörerfolg damit zu gering, ist evtl. ein anderes (teuereres) Gerät medizinisch sinnvoll
- Die Krankenkasse prüft auf Antrag und im Einzelfall die Kostenübernahme, wenn Kosten über den Festbetrag hinaus entstehen.
- Keinesfalls darf man nun die Rechnung selbst bezahlen oder eine entsprechende Erklärung unterschreiben - dies sollte unbedingt erst nach der Antragsprüfung der Krankenkasse geschehen!
- Gegebenenfalls stellt die Krankenkasse fest, dass man einen Eigenanteil selbst bezahlen muss, der den Kosten des Hörgeräts abzüglich des von der Kasse getragenen Festbetrags entspricht.
- Nach einem Grundsatzurteil des Bundessozialgerichtes (Aktenzeichen: B 3 KR 20/08 R (pdf, 81 KB) müssen Krankenkassen jedoch die Kosten für Hörgeräte voll übernehmen, wenn nur so eine ausreichende Hörversorgung erreicht werden kann. Das Urteil betrifft insbesonders hochgradig (an Taubheit grenzende) schwerhörige Menschen.
- Widerspruch gegen einen einen Eigenanteil mit Bezug auf dieses Urteil hat daher in vergleichbaren Fällen Aussicht auf Erfolg. Allerdings muss man ggf. mit einer langwierigen Auseinandersetzung mit der Krankenkasse rechnen.
Weitere Punkte können die unterschiedlichen Preise von Hörgeräten bei verschiedenen Firmen u.ä. sein. Die Thematik ist sehr komplex, hier kann nur ein erster Einblick gegeben werden.
Hörgeräteakustiker
Hörgeräteakustiker sind wichtige Bezugspersonen für Hörbehinderte bzw. Hörgeräteträger. Hier sollen einige Informationen zu Hörgeräteakustikern genannt werden.
Definition (Zitat aus Wikipedia (deutsch), Stand September 2011):
"Hörgeräteakustiker ist in Deutschland und Österreich ein anerkannter dreijähriger Ausbildungsberuf. Hörgeräte-Akustiker stellen für Kunden die fachgerechte, individuelle Anpassung von Hörgeräten sicher sowie auch deren spätere Wartung.
Die Hauptaufgabe des Hörgeräteakustikers ist auf der Basis der ärztlichen Diagnose Art und Ausmaß der Hörbehinderung festzustellen, dem Bedarf des Schwerhörigen entsprechend geeignete Bestandteile für das Hörgerät auszusuchen und die Einzelteile zum fertigen Hörsystem zusammenzusetzen. Weiterhin gehören die Beratung über Gehörschutz und speziellem Zubehör für Schwerhörige zu den Aufgaben.
Nach der individuellen Zusammensetzung werden verschiedene Hörgeräte dem Kunden in einer vergleichenden Anpassung zum Vergleich angeboten, da neben dem optimalen Verstehen auch die subjektive Akzeptanz eine große Rolle für den Erfolg der Hörgeräteanpassung spielt. Eine hochwertige Anpassung erfolgt mit einer mehrwöchigen Probezeit und einer gleitenden Anpassung (wiederholtes Überprüfen und Nachstellen der Hörgeräteeinstellung im Laufe des ersten Jahres nach der Erstanpassung)."
Wahl des Hörgeräteakustikers
Die in der Definition genannte "subjektive Akzeptanz" führt unter anderem dazu, dass nicht aus den technischen Daten allein zu der für einen Hörbehinderten subjektiv empfundenen besten Auswahl führt. Man sollte daher immer mindestens drei verschiedene Geräte testen. Um Problemen mit der Krankenkasse vorzubeugen sollte darunter auch mindestens ein sogenanntes Kassengerät (bei dem die Krankenkasse den vollen Betrag übernimmt) sein.
Die Auswahl des Hörgeräteakustikers ist daher Vertrauenssache (wie beim Arzt). Auch hier ist das subjektive Empfinden ausschlaggebend. Es können daher auch keine objektive Auskünfte aus dem persönlichen Erleben über Hörgeräteakustiker gegeben werden - was der eine toll findet, lässt den anderen womöglich kalt ...
Verallgemeinert lässt sich aber sagen:
- Filialen von Hörgeräteketten haben eventuell den Vorteil, dass sie preisgünstiger sein können (durch den Großeinkauf beim Hersteller können sie Rabatte weitergeben). Nachteil ist womöglich die Fluktuation beim Personal - der Akustiker, mit dem man so prima zurecht kam, ist beim nächsten Besuch womöglich nicht mehr in der Filiale ...
- selbstständige Hörgeräteakustiker sind womöglich teurer, haben dafür aber ggf. den Vorteil der personellen Konstanz und damit der persönlicheren Beratung.
- skeptisch sollte man stets werden bei Werbung mit "Wieder hören wie früher" o.ä., denn auch die besten Hörgeräte können nach dem heutigen Stand der Technik das normale Gehör nicht ersetzen.
- auch der vom HNO-Arzt empfohlene Hörgeräteakustiker wird womöglich nur deshalb empfohlen, weil hier eine Hand die andere wäscht ...
- abzuraten ist von der Hörgeräteanpassung durch den HNO-Arzt selbst, weil durch die fehlende Spezialausbildung die Anpassung der Hörgeräte nicht optimal ausfällt; siehe dazu zum Beispiel die Stellungnahme des Deutschen Schwerhörigenbundes.
Über die nicht ganz koschere Beziehung zwischen HNO-Ärzten und Högeräteakustikern berichtete ein Artikel (pdf, ca. 950 KB) der Zeitschrift Spiegel (Hargang 2009, Nr. 11, S. 98 bis 99).
Dass nicht alle Hörgeräteakustiker reell arbeiten, wurde in einer Sendung des Magazins "Kontraste" am 23. Juni 2011 dargestellt. Die im Internet abrufbare Sendung "Abzocke bei Patienten – Die Tricks vieler Hörgeräte-Akustiker" ist nicht untertitelt, der entsprechende Text kann aber eingesehen werden.
Das soll natürlich nicht heißen, dass alle HNO-Ärzte und Hörgeräte-Akustiker in derlei Machenschaften verwickelt sind ...
Hörgeräteakustiker in Erlangen:
Da (wie oben dargestellt) sich aus dem persönlichen Erlebnis keine objektive Auskunft über Hörgeräteakustiker geben lässt, ist das nachfolgende Verzeichnis nach Postleitzahl und Strassennamen sortiert.
Das Verzeichnis beruht auf Informationen aus Telefonbuch und Internet (Stand: September. 2011) und bringt verschiedene Suchergebnisse in eine Liste.
Aufgenommen sind derzeit nur Geschäfte im Stadtbereich Erlangen; angegeben sind: Postleitzahl, Ort, Strasse (ggf. Orientierungshilfe): Geschäftsname. - Tel. (ggf. auch Fax, E-Mailkontakt und Internetadresse) der betreffenden Filiale.
- 91052 Erlangen, Nürnberger Str. 16 (Ecke Henkestr.): Hörgeräte Nohe. - Tel.: 09131/4000198
- 91052 Erlangen, Nürnberger Str. 39 (Ecke Sedanstr.): Hörgeräte Seifert - Erlangen Zentrum. - Tel.: 09131/23735. - Fax: 09131/22377. - E-Mail: erl@hoergeraete-seifert.de. - Internet: http://www.hoergeraete-seifert.de/filialen/erl.html
- 91054 Erlangen, Bohlenplatz 22 (Nähe HNO-Klinik): Hörgeräte Seifert - Erlangen Ost. - Tel.: 09131/4011459. - Fax: 09131/4011938. - E-Mail: ero@hoergeraete-seifert.de. - Internet: http://www.hoergeraete-seifert.de/filialen/ero.html
- 91054 Erlangen, Engelstr. 16: Hörgeräte Hörengel Spath Stefan. - Tel.: 09131/9731850
- 91054 Erlangen, Friedrichstr. 22: KIND Hörgeräte. - Tel.: 09131/976697. - Fax: 09131/976698
- 91054 Erlangen, Halbmondstr. 2 (Nähe Hugenottenplatz): Funk Hörakustik. - Tel.: 09131/23597. - E-Mail: http://www.hoergeraete-funk.de/kontakt.htm. - Internet: http://www.hoergeraete-funk.de/hoergeraete.htm
- 91054 Erlangen, Hauptstr. 40 (Ecke Wasserturmstr.): Amplifon Deutschland GmbH. - Tel.: 09131/9086188. - Fax: 09131/9086187
- 91054 Erlangen, Hauptstr. 55 (Altstadtmarktpassage): Hörgeräte Kraus. - Tel.: 09131/9249530. - E-Mail: info@hoergeraete-kraus.de. - Internet: http://www.hoergeraete-kraus.de/
- 91054 Erlangen, Innere Brucker Str. 11 (Ecke Goethestr.): KIND Hörgeräte. - Tel.: 09131/29887. - Fax: 09131/29867
- 91054 Erlangen, Rathsberger Str. 57: Hörgeräte Seifert - Erlangen Nord. - Tel.: 09131/4000236. - Fax: 09131/4000238. - E-Mail: ern@hoergeraete-seifert.de. - Internet: http://www.hoergeraete-seifert.de/filialen/ern.html
- 91054 Erlangen, Untere Karlstraße 5: Abele Optik. - Tel.: 09131/23032. - E-Mail: er-unterekarlstr@abele-optik.de
- 91056 Erlangen, Neumühle 2: Hörstudio Elke Lange. - Tel: 09131/6103675
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Stand: 11. 9. 2011
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